
JOSEPH WULF – LEBEN UND WERK EINES JÜDISCHEN HISTORIKERS IM NACHKRIEGSDEUTSCHLAND + Gespräch
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Wo
Karl-Heine-Str. 83, Leipzig, 04229
Veranstaltungsreihe
Dokumentarfilm Deutschland 1977, 93 min
Regie: Henryk M. Broder, Frans van der Meulen
Joseph Wulf war in den fünfziger Jahren der erste Historiker, der im Land der Täter Bücher über den Nationalsozialismus und die Shoah veröffentlichte. Die Anerkennung für seine Arbeit blieb lange aus oder wurde ihm aktiv verweigert. Als Jude, Widerstandskämpfer und Überlebender der Shoah galt er der deutschen Historikerzunft als nicht objektiv genug und zu voreingenommen. Zudem konnte er aufgrund der antisemitischen Gesetzgebung kein reguläres Studium absolvieren und galt in den Augen der etablierten Historiker als Dilettant bzw. Emporkömmling. Als Jude, Staatenloser und Privatgelehrter blieb Wulf zeitlebens ein Außenseiter in der Geschichtswissenschaft. Isoliert und verarmt, nahm er sich 1974 in seiner West-Berliner Wohnung das Leben. Sein Todestag jährt sich diesen Herbst zum 50. Mal.
Im Anschluss an die Filmvorführung wird es ein Gespräch mit dem Berliner Historiker Alex Carstiuc geben. Eine Kooperation mit TaMaR Germany e.V. im Rahmen der Aktionswochen gegen Antisemitismus.
Der Eintritt erfolgt gegen Spende.
Reservierung
Buchungen sind zu diesem Zeitpunkt kurz vor Veranstaltung nicht mehr möglich. Resttickets gibt es an der Abendkasse.