Jüdische Woche: DIE GETRÄUMTEN (OmeU)

Jüdische Woche: DIE GETRÄUMTEN (OmeU)

Wann

19. Juni 2025    
21:00

Tickets

Buchungen geschlossen

Wo

Cineding Leipzig
Karl-Heine-Str. 83, Leipzig, 04229

Veranstaltungsreihe

Dokumentarfilm, Experimentalfilm, Drama Österreich 2016, 89 min, FSK ab 0
Regie: Ruth Beckermann
Mit: Anja Plaschg, Laurence Rupp

Um Liebe und Hass, um richtige und falsche Worte, geht es in dem Film „Die Geträumten“. Im Zentrum stehen Ingeborg Bachmann und Paul Celan, die sich im Nachkriegswien kennengelernt haben. Deren Briefwechsel bildet die Textgrundlage.

Die dramatische, rauschhafte, aber auch unendlich traurige Liebesgeschichte zwischen Bachmann und Celan beginnt 1948, als sie 22 und er 27 Jahre alt ist, und sie endet mit dem Suizid Celans 1971 in Paris. Für Ingeborg Bachmann ist es die große Liebe ihres Lebens, und doch hört sie nie auf, in ihm den Fremden zu sehen und ein bisschen wohl auch zu fürchten: einen Juden aus Czernowitz, dessen Eltern im Holocaust umgekommen sind, während sie selbst nichts dergleichen erlebt hat. Sie liebt ihn und stößt an Grenzen, an ihre eigenen und an seine. Es geht nicht immer nett zu in diesen packenden Briefen. In einem Moment des Zweifels fragt sie: „Sind wir nur die Geträumten?“ Zwei junge Schauspieler*innen, treffen sich in einem Tonstudio, um daraus zu lesen. Die dramatisch schwankenden Gefühle der Briefe – zwischen Rausch und Verlustangst, Entzücken und Erschrecken, Nähe und Fremdheit – gehen auf sie über. Aber sie amüsieren sich auch, streiten, rauchen, reden über Tattoos und Musik. Ob die Liebe damals oder die Liebe heute, ob Inszenierung oder Dokumentation: Wo die Ebenen verschwimmen, schlägt das Herz des Films.

Offizielle Website

Filme im Rahmen der Jüdischen Woche: Ruth-Beckermann-Doppel

Im Rahmen der Jüdischen Woche Leipzig widmen wir uns mit einem Filmdoppel einer der interessantesten jüdischen Stimmen des zeitgenössischen Dokumentarfilms: der österreichischen Regisseurin und Autorin Ruth Beckermann. Geboren 1952 in Wien, studierte sie Publizistik, Kunstgeschichte und Fotografie, war als Redakteurin und Autorin tätig, bevor sie sich überwiegend dem Film zuwandte. Ihr erstes filmisches Werk, der Dokumentarfilm ARENA BESETZT, entstand 1977 in Zusammenarbeit mit der Videogruppe Arena. Seitdem drehte Beckermann zahlreiche Spiel- und Dokumentarfilme und wurde vor allem im dokumentarischen Bereich zu einer der bedeutendsten Filmemacherinnen in Österreich und darüber hinaus.

Mit den beiden ausgewählten Filmen wollen wir einen Einblick geben in Beckermanns vielfältiges Werk zwischen Dokumentar-, Spiel- und Experimentalfilm, zwischen historischen Themen und jüdischen Identitäten der Gegenwart.Zusammen repräsentieren die Filme viele wichtige Aspekte in Beckermanns Schaffen und laden ein, das Werk der Regisseurin weiter zu erforschen.

Reservierung

Buchungen sind zu diesem Zeitpunkt kurz vor Veranstaltung nicht mehr möglich. Resttickets gibt es an der Abendkasse.